Was steckt wirklich hinter unseren Ängsten? In diesem Beitrag lernst du die Ursachen, Symptome und wirksame Strategien kennen, um Angst besser zu verstehen und loszulassen.
Was ist Angst überhaupt?
Angst ist eine natürliche Reaktion unseres Körpers auf potenzielle Gefahren. Sie aktiviert unser Nervensystem, sorgt für Wachsamkeit und bereitet uns darauf vor, auf Bedrohungen zu reagieren.
Doch während Angst in akuten Situationen überlebenswichtig sein kann, entwickelt sie sich bei vielen Menschen zu einem ständigen Begleiter – oft ohne reale Bedrohung. Typische körperliche Reaktionen auf Angst: Herzrasen Zittern Schwitzen Kurzatmigkeit Engegefühl in der Brust Schwindelgefühl Während diese Symptome ursprünglich dazu dienen, uns auf Flucht oder Kampf vorzubereiten, sind sie in unserem modernen Alltag oft überflüssig und hinderlich.
2. Warum haben wir Angst? Ängste entstehen nicht zufällig, sondern sind das Ergebnis unseres evolutionären Schutzmechanismus. Unser Gehirn ist darauf programmiert, Bedrohungen zu erkennen und uns davor zu warnen. Die Rolle der Amygdala – unser „Angstzentrum“ Die Amygdala ist ein Teil unseres limbischen Systems und verarbeitet emotionale Reize. Sie bewertet Situationen und entscheidet blitzschnell, ob eine Bedrohung besteht.

Wenn ja, setzt sie Stresshormone frei, die unseren Körper in Alarmbereitschaft versetzen. Lernen durch Erfahrung – warum Ängste bleiben Einmal erlebte Angst kann sich tief in unser Unterbewusstsein einprägen. Unser Gehirn speichert Erfahrungen ab, um uns zukünftig vor ähnlichen Situationen zu schützen. Dies führt dazu, dass Ängste sich festsetzen – selbst wenn die ursprüngliche Gefahr längst nicht mehr existiert.
Ein Beispiel:
Jemand erleidet eine Panikattacke in einem Fahrstuhl. Von diesem Moment an kann das Gehirn Fahrstühle mit Gefahr verknüpfen, und die Person beginnt, sie zu vermeiden. 3. Die Rolle unserer Gedanken bei der Angst Klaus Bernhardt betont, dass unser Denken eine entscheidende Rolle bei der Entstehung und Aufrechterhaltung von Ängsten spielt. Unsere Ängste werden oft nicht durch reale Bedrohungen ausgelöst, sondern durch unsere eigenen Gedanken. Angstmuster im Kopf – der Teufelskreis der Angst Viele Menschen geraten in einen Angstkreislauf, der schwer zu durchbrechen ist: Negative Gedanken: „Was, wenn mir schlecht wird?“ Körperliche Reaktion: Herzrasen, Zittern, Schwindel Verstärkung der Angst: „Oh nein, ich bekomme eine Panikattacke!“ Vermeidung: Die Person vermeidet die angstauslösende Situation Bestätigung der Angst:
Das Gehirn speichert ab: „Diese Situation ist gefährlich.“ Durch diese wiederholten Muster wird Angst verstärkt und aufrechterhalten. 4. Wie du Ängste verstehen und überwinden kannst Die gute Nachricht: Ängste sind veränderbar. Sie sind keine festen Eigenschaften, sondern trainierte Denk- und Verhaltensmuster, die du umprogrammieren kannst.
1. Die Macht der Neuroplastizität nutzen Das Gehirn ist formbar und kann neue Muster lernen. Je öfter du positive Erfahrungen machst, desto mehr verliert die Angst ihren Einfluss.
2. Den Teufelskreis durchbrechen Bewusstsein schaffen: Beobachte deine Gedanken und erkenne, wann Angstmuster einsetzen. Realitätscheck machen: Stelle dir die Frage: Ist diese Angst rational? Ist die Situation wirklich bedrohlich? Angstauslösende Situationen bewusst angehen: Statt Vermeidung, gehe schrittweise in angstauslösende Situationen.
3. Die richtige Atmung als Soforthilfe Langsames, bewusstes Atmen signalisiert deinem Gehirn, dass keine echte Gefahr besteht. Eine bewährte Technik ist die 4-7-8-Methode: 4 Sekunden einatmen 7 Sekunden Luft anhalten 8 Sekunden langsam ausatmen
4. Positive Gedanken aktiv steuern Ersetze negative Gedanken bewusst durch positive Affirmationen: Statt „Ich schaffe das nicht“ → „Ich bin sicher und gelassen.“ Statt „Was, wenn etwas passiert?“ → „Ich bin in Kontrolle.“ Visualisierungstechniken: Stelle dir vor, wie du eine angstauslösende Situation erfolgreich meisterst.
5. Fazit: Angst ist ein Handlanger, kein Feind Ängste sind keine Feinde, sondern wichtige Signale unseres Körpers. Sie können uns schützen, aber auch blockieren. Entscheidend ist, wie wir mit ihnen umgehen. Indem wir unsere Gedanken bewusst steuern, uns neuen Erfahrungen aussetzen und die Mechanismen der Angst verstehen, können wir sie in den Griff bekommen. Ängste sind nicht dazu da, uns kleinzuhalten – sondern um uns zu zeigen, wo wir wachsen können.